class="MsoNormal">Auf
unserer Homepages möchten wir, Wilfrid und Ingrid Bienia, Interessantes und
Wissenswertes zur Geschichte und Entwicklung unseres Heimatortes Kmehlen
vorstellen.
Wir möchten unserem Ortschronisten und ehemaligen Lehrer Herrn Günter Stoll
besonders für seine informativen Auskünfte und Einsichtnahme in die Ortschronik
danken.
Unser Heimatort Kmehlen ist ein Ortsteil der Gemeinde Priestewitz im schönen
Land Sachsen im Landkreis Riesa-Großenhain
mit
3.642 Einwohnern.
Die Gemeinde Priestewitz
umfasst die Ortsteile:
Gävernitz, Pieskowitz, Wantewitz
Laubach, Baselitz
Blattersleben
Böhla, Böhla Bahnhof
Lenz
Stauda, Strießen, Porschütz
Döschütz, Zottewitz, Medessen
Altleis, Dallwitz, Nauleis
Kottewitz, Geißlitz, Baßlitz
Kmehlen liegt 181 m über NN unweit zwischen Blattersleben und Baselitz mit der
höchsten Erhebung von 217 m über NN unseres Landkreises. Geografisch liegen wir
zwischen 51° 12' und 51° 15' nördlicher Breite sowie zwischen 13° 25' und 13° 30'
östlicher Länge.
10 km von den Städten Meißen und Großenhain entfernt, ist mit nur 1,5 km die
Bundesstraße B 101 erreichbar. Riesa liegt ungefähr 20 km westlich von uns.
Die Elbe mit ihrem Elbradweg ist 5 km mit den wunderschönen Elbweindörfern
Diesbar-Seußlitz entfernt. Auch deshalb lohnt es sich in Kmehlen
Bauland zu erwerben, um ein Eigenheim in
ländlicher Gegend zu bauen oder mietgünstig
in einer der neusanierten
Immobilien zu
wohnen.
Vor- und frühzeitliche Besiedlung:
Kmehlen ist reich an vorgeschichtlichen Funden. Die Flur liegt auf fruchtbarem
Lehmlösboden, der weitaus größere Teil wird von Sand- und Sandlehmboden
eingenommen.
Im Jahre 1963 und 1966 konnte das Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden größere
Teile von bandkeramischen Großhäusern (Pfostengruben und Wandgräben) mit dem
dazugehörigen Grubenkomplex freilegen. Diese Großhäuser und der gefundenen
Linienbandkeramik stammen ungefähr 4000 v. u. Ztr.
Ende des 6. Jahrhundert wanderten die Salwen von Böhmen her in das von den
Germanen aufgegebene Gebiet ein. Die Slawen bildeten etwa die Grenze im Westen.
Kmehlen liegt im östlichen Teil des Slawengaues Daleminizien (Glomanici). Im 10.
Jahrhundert war das gesamte Gebiet durch Heinrich I. unter deutsche Herrschaft
genommen worden. Der Ortsname Kmehlen ist slawischen Ursprungs und kann zu
slawisch chmel Hopfen gehören. Der Ortskern von Kmehlen ist ein
Platzdorf mit Großgut.
Die erste urkundliche Erwähnung geht nachweisbar auf das Jahr 1282 zurück.
In
dieser Urkunde Nr. 1020 wird ein Streit
zwischen dem Markgrafen Heinrich und dem Kloster Celle und Jutta Witwe von
Zmelin beurkundet. Darin heißt es u. a.:
" Markgraf Heinrich beurkundet in dem Streite des Klosters Celle und Jutta,
Witwe von Zmelin (Kmehlen bei Wantewitz), über einen schlagbaren Wald, der auf
der einen Seite von dem Dorfe Kosen bis zu dem Berge Spicenbere ... dem Kloster
der Wald zugesprochen und von dem Markgraf die bestätigt worden. ...."
Die zweite urkundliche Erwähnung erfolgte 1291 im Zusammenhang mit dem Besitzer
des Klosters Seußlitz, Friedrich TUTO. Dieser tauschte Freitelsdorf gegen
Kmehlen für 160 Mark Silber.
Im Jahre 1406 erfolgte erstmals die Angabe der Größe der Gemeindeflur mit 21 hf.
(1Hufe =26,76 ha)
Interessant sind auch die folgenden Angaben der Bauern (Einwohner) aus den
folgenden Jahren:
1570:
|
16 Mann, dabei 8 Pferdner, 24 hf
|
1662:
|
26 Hufen
|
1817:
|
160 Einwohner, dabei 16 Hüfner,
10 Hsl (Häusler), 26 Hufen
|
1840:
|
160 Einwohner
16 begüterte, 13 Gärtner, 1 Hsl
|
1910:
|
220 Einwohner
|
1933:
|
255 Einwohner
|
1949:
|
361 Einwohner
|
1965:
|
467 Einwohner
|
1981:
|
740 Einwohner Kmehlen-Gävernitz
|
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|
2003:
|
278 Einwohner
|
|
|
Im
Laufe der historischen Entwicklung hat unser Ortsname Kmehlen die
verschiedensten Wandlungen durchlaufen:
1282: |
|
Zmelin |
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1378: |
Kmelin |
|
1406: |
Cmelin |
1463: |
|
Kmelen |
1481: |
|
Kmehlin |
|
1547: |
Qumehlen |
|
1617: |
Kmölen |
|
|
|
Im 16.
Jahrhundert war bereits schon einmal Qumehlen mit Gävernitz vereint. Dies sollte
sich später, nämlich 1973 wiederholen.
Einige weitere interessante Daten:
Am 1.4.1953 erfolgte die Gründung der LPG "Florian Geyer", Typ III mit 4
Mitgliedern. Bis 1961 stieg die Mitgliederzahl auf 300 und 1076 ha.
Anfang 1960 wurde die LPG "Florian Geyer" mit der LPG "Frohe Zukunft" Gävernitz
zusammengeführt.
Am 31.12.1966 hatte Kmehlen 467 Einwohner und zum ersten mal wurden 40 ha
Zuckerrüben mit einkeimigen Saatgut bestellt.
Erträge |
1965:
|
320 dt/ha |
|
1966:
|
458 dt/ha |
die
Futterrüben brachten: |
1965:
|
789
dt/ha |
|
1966: |
1280 dt/ha |
Der Viehbestand lt.
Viehzählung vom 30.11.1965 betrug:
1157 |
Rinder |
2190 |
Schweine |
349 |
Schafe |
5109 |
Legehennen |
1964
wurde der Bau eines Rinderkombinates beschlossen, der dann 1965 begann. Er
umfasste:
4 |
Rinderställe |
1 |
Abkalbstall |
2 |
Milchhäuser |
1 |
Futterhaus |
Ausländische Delegationen aus Finnland, Jugoslawien, Westdeutschland, Italien,
Frankreich, Sansibar, Polen und Rhodesien, aus der Sowjetunion, VAR und der CSSR
besichtigten die LPG oder kamen zum Erfahrungsaustausch.
Im Sommer 1967 erfolgte der Einzug von 24 Familien in die Neubauten von Kmehlen.
Später wurde eine Kooperationsgemeinschaft, die KAP Priestewitz, von ca. 4300 ha
LN gegründet. Dazu gehörten: Kmehlen, Gävernitz, Baßlitz, Geißlitz, Böhla,
Kottewitz, Priestewitz, Strießen, Porschütz, Blattersleben, Döschütz, Cottewitz
und Medessen, erst als pflanzliche und dann später mit tierischer Produktion.
Ein schlimmes Unwetter, welches nach
Aussagen älterer Einwohner ca. aller 100 Jahre stattfindet, ereignete sich in
der Nacht vom 2. zum 3. Mai 1985.
Aber auch
Schneemassen brachten so
manchen Einwohner in der Nacht vom 2. zum 3. Januar 2002 um Schwitzen.
Kmehlen ist
vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. Es gibt eine Meißener Agrarprodukte AG,
eine Metall- und Trockenbau GmbH, eine Tischlerei und eine Möbelhalle.Hier leben viel lustige und witzige Leute.